Symposium Kunst fördert Wirtschaft

21. - 22. November 2010

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Resolution

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“Wir müssen unser Denken erweitern und unser jetziges Verhalten grundlegend korrigieren, (…) verengte und mechanistische Strategiemuster, Reduktionen, Mittelwertsbildungen fallen lassen und sie ersetzen durch Beweglichkeit, Offenheit und Empathie, um neue offen gestaltbare Schöpfungs- und Handlungsräume zu ermöglichen. Hierbei können gerade die revolutionär erweiterten Einsichten der neuen Physik einen hilfreichen Einstieg bieten.”

(Hans Peter Dürr)

Wie entstehen Innovationen und welche Rolle kann dabei die „Kunst“ spielen? Welche Prozesse und Methoden sind charakteristisch für non-lineares Denken? Und welche Zukunftsperspektiven für erfolgreiche Leistungsprozesse und wirtschaftliche Entwicklung lassen sich daraus ableiten?

Unsere Zeit ist non-linear. Analoge Techniken werden von vernetzten Prozessen abgelöst. Nicht ein Hintereinander, sondern ein Neben-, Über- und Ineinander sind die Problemlösungsmethoden von morgen. Komplexität, Vernetzung und Authentizität rücken in den Fokus. In keinem anderen Gebiet lässt sich das „non-lineare Denken“ als Innovationskompetenz so gut beobachten, wie in non-linearen, künstlerischen Prozessen. Die [ID]factory regt daher an, die eingefahrene Denkrichtung der Einbahnstraße „Wirtschaft fördert Kunst“ aufzubrechen und in gegensätzlicher Richtung zu diskutieren: „Kunst fördert Wirtschaft“. In wieweit sind non-lineare Prozesse/künstlerisches Denken verantwortlich für nachhaltig erfolgreiche Leistungsprozesse und wirtschaftliche Entwicklung und welche neuen Zukunftsperspektiven lassen sich daraus ableiten?

Die These lautet, dass in den Denkansätzen erfolgreicher Querdenker aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen künstlerisches Denken eine erhebliche Rolle spielt. Folglich würden der Einbezug und die Vermittlung nonlinearer Kompetenzen als Kernkompetenz der Kunst die Innovationskraft und die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig stärken.

Darüber diskutierten renommierte Persönlichkeiten, u.a. Prof. Dr. Gerald Hüther (Neurobiologe, Universität Göttingen), Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (Philosoph, Staatsminister a.D. für Kultur und Medien, LMU München), Prof. Dr. Gerhard Kilger (Physiker und Philosoph, ehem. Leiter der DASA, Dortmund), Prof. Dr. Metin Tolan (Physiker, TU Dortmund), Prof. Timm Ulrichs (Künstler, Hannover/Münster/Berlin), Prof. Ursula Bertram  (Künstlerin, TU Dortmund, Mainz), Reinhild Hoffmann (Choreografin, Berlin), Dr.- Ing. Werner Preißing (Unternehmer, Architekt, BfI Mainz, Stuttgart), Eckard Foltin (Innovationsmanager, Bayer Material Science, Leverkusen), Albert Schmitt (Musiker und Managing Director, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen), Birgit Luxenburger, (Künstlerin, Mainz).

Die Veranstaltung wurde moderiert von Thomas Friedrich Koch, Leiter der Landeskulturredaktion des SWR 2, Mainz

Neben den Vorträgen gab es die Möglichkeit, das Thema in einer Podiumsdiskussion und Workshops zu vertiefen. Jeweils ganztägig lief die Ausstellungsperformance „Zeitarbeit“ von Ursula Bertram.

Als Ergebnis des Diskurses zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft wurde eine abschließende Resolution  entwickelt, die in Handlungsempfehlungen und Forderungen die zukünftige Bedeutung des non-linearen Denkens für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung aufzeigen soll.

Partner und offizieller Programmbestandteil der Kulturhauptstadt RUHR.2010             

in Kooperation mit: TU Dortmund, BfI Mainz, DASA Dortmund, Grönemeyer Institut Bochum

Prof. Dr. Gerald Hüther, Göttingen
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, München
Prof. Dr. Metin Tolan, Dortmund
Reinhild Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Kilger, Dortmund
Prof. Timm Ulrichs, Hannover/Münster/Berlin
Dr.-Ing. Werner Preißing, Stuttgart und Thomas Koch, Mainz (v.l.)
Prof. Ursula Bertram, Mainz
Prof. Dr. Oliver Scheytt, Essen
Albert Schmitt, Bremen
Rektorin Prof. Dr. Ursula Gather, TU Dortmund
Eckard Foltin, Leverkusen
Birgit Luxenburger, Mainz
Prof. Dr. Gerald Hüther
Abstract und Vita

Prof. Dr. Gerald Hüther

“Was die Wirtschaft von der Hirnforschung lernen kann und wie non-lineares Denken funktioniert”

 

Abstract:

Der auch als Autor bekannte Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther (z.B. „Die Macht der inneren Bilder“), der Erkenntnisse aus dem Bereich der Gehirnforschung mit system- und evolutionstheoretischen Ansätzen verbindet, verrät „Was die Wirtschaft von der Hirnforschung lernen kann“.

 

Vita:

Prof. Hüther verbindet Erkenntnisse aus dem Bereich der Hirnforschung mit system- und evolutionstheoretischen Ansätzen. Wie denkt das Gehirn einen innovativen Gedanken? Wie entwickelt sich Innovationskompetenz aus neurologischer Sicht? Wie bedient der Mensch sein Gehirn? Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Zusammenführung natur- und geisteswissenschaftlicher Ansätze und die Zurückgewinnung einer Einheit im Denken, Fühlen und Handeln des Menschen.

Prof. Gerald Hüther, Dr. rer. nat. Dr. med. habil., Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung. Biologiestudium, Forschungsstudium und Promotion an der Universität Leipzig, Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen. Wissenschaftliche Tätigkeit am Zoologischen Institut der Universität Leipzig und Jena, am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin Göttingen, als Heisenbergstipendium der DFG und an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Abstract und Vita

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin

“Moderne Kunst als Paradigma wirtschaftlicher Innovation”

 

Abstract:

Der renommierte Philosoph Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, der als Staatsminister Kunst und Wirtschaft in die politische Waagschale warf, wird die moderne Kunst als Paradigma wirtschaftlicher Innovation vorstellen.

 

Vita:

Julian Nida-Rümelin hat Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft studiert. Nach Promotion und Habilitation lehrte er Philosophie in München, Minneapolis (USA), Tübingen, Göttingen, Brügge (Belgien), Berlin, St. Gallen (Schweiz) und seit April 2004 wieder in München. Von 2001 bis 2002 war er als Kulturstaatsminister Mitglied der Bundesregierung. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeit liegt im Grenzbereich von Ökonomie und Philosophie.

Prof. Dr. Gerhard Kilger
Abstract und Vita

Prof. Dr. Gerhard Kilger

“Inszenierung künstlerischen Denkens und Handelns, Inszenierung von Wissenschaft”

 

Abstract:

Der Physiker, Philosoph und Leiter der DASA Dortmund Prof. Dr. Kilger gibt Einblicke in die Kunst der Visualisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Bedeutung künstlerischer Ansätze für die Vermittlung von Forschung.

 

Vita:

Prof. Dr. Gerhard Kilger hat in den Jahren 1975 – 1980 als einer der ersten Experten für Mikrominiaturisierung auf internationaler Ebene an der Erarbeitung der physikalischen Grundlagen für spätere Chipherstellung mitgewirkt und dabei an internationalen Kongressen und Kooperationen mitgearbeitet. Als Leiter der Deutschen Arbeitsschutzausstellung DASA, einem der größten und modernsten Technikmuseen Deutschlands, setzte er wegweisende, innovative Impulse für szenische Ausstellungskonzepte und -choreografien.

Reinhild Hoffmann
Abstract und Vita

Reinhild Hoffmann

“Tanz und künstlerische Innovationsprozesse”

 

Abstract:

Reinhild Hoffmann eröffnet Einsichten in künstlerische Prozesse der Choreografie und wird zeigen, warum ausgerechnet Grenzen kreative Prozesse fördern können.

 

Vita:

Reinhild Hoffmann gehört zu den Pionieren des modernen Tanztheaters. Als Choreografin und Tänzerin arbeitet sie unablässig in künstlerischen, innovativen Prozessen, deren Essenz Einblicke gewähren in das Besondere der tänzerisch-künstlerischen Ideenfindung. Aktuell liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich Opern/Musiktheater. Ihr Fokus liegt auf dem Thema „Begrenzung“, die Kreativität hervorbringt.

Prof. Dr. Metin Tolan
Abstract und Vita

Prof. Dr. Metin Tolan

“Non-lineares Denken in der Physik”

 

Abstract:

Der experimentelle Denker und Physiker Prof. Dr. Metin Tolan, bekannt durch unkonventionelle Publikationen wie „Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik“, beleuchtet die non-linearen Methoden der Wissenschaft.

 

Vita:

Prof. Dr. Metin Tolan, seit 2008 Prorektor für Forschung an der TU Dortmund, ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats von DESY in Hamburg. Er ist außerdem Vorstandsmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und Mitglied im Lenkungsausschuss des Internetportals „Welt der Physik“. Seit 2003 ist er ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Seine unkonventionellen Publikatonen weisen ihn als non-linearen Denker aus. („Geschüttelt, nicht gerührt – James Bond und die Physik“).

Prof. Timm Ulrichs
Abstract und Vita

Prof. Timm Ulrichs

“Totalkunst, künstlerisches Denken”

Abstract:

Dokumenta-Teilnehmer, Grenzgänger und Totalkünstler Timm Ulrichs Beiträge sind nicht voraussagbar, unkalkulierbar und insofern bereits personifiziertes Statement zum Thema.

Vita:

Wortwitz, Humor und Ironie prägen das geistreiche OEuvre von Timm Ulrichs, das in der Tradition von Marcel Duchamp und dem Dadaismus gesehen wird. Der Dokumenta-Teilnehmer bezeichnet sich selbst als „Totalkünstler“ und überschreitet mit seinen Arbeiten gern die Grenzen gesellschaftlicher und ästhetischer Konventionen. Seine Arbeit wurde kürzlich mit dem bundesweit größten Kunst-am-Bau-Preis, dem mfi-Preis, ausgezeichnet.

Dr.-Ing. Werner Preißing
Abstract und Vita

Dr.-Ing. Werner Preißing

“Visual Thinking, non-lineares Denken”

 

Der Architekt und Vordenker für neuronales Management Dr. Werner Preißing zeigt, was Bilder in der Wirtschaft treiben und warum visuelle Kompetenz und Systemanalyse zukunftsträchtige Partner sind.

 

Dr.-Ing. Werner Preißing, Architekt, Systemanalytiker und Autor, gilt als Vordenker für Neuronales Management und performative Unternehmenskunst. Er promovierte an der Fakultät Bauwesen in Stuttgart im Bereich Systemanalyse. 2003 gründet er den Studiengang Architekturmanagement an der Steinbeis-Hochschule Berlin, 2007 das Zentrum für Kunsttransfer mit der TU Dortmund. Er ist Vorstand der Unternehmerberatung Dr.-Ing. Preißing AG und Geschäftsführer des BfI, Büro für Innovationsforschung, Mainz. Der Autor publizierte u.a. zum Thema „Visual Thinking“ als kreatives Problemlöseverfahren.

Prof. Dr. Ursula Gather
Grußwort

Rektorin der TU Dortmund

Prof. Dr. Oliver Scheytt
Grußwort
Albert Schmitt


Abstract und Vita

Albert Schmitt/Jean-Claude Leclère

“Das 5-Sekunden-Modell in Musik und Wirtschaft”

 

Konkrete Erkenntnisse aus dem Transfer von Musik und Management präsentieren Musiker Albert Schmitt und Manager Jean-Claude Leclère, die mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen das preisgekrönte „5-Sekunden-Modell“  für Hochleistungsteams entwickelt haben.

Albert Schmitt ist seit 1999 als Managing Director maßgeblich für die strategische Neuausrichtung und den Umbau des Orchesters zum Unternehmen verantwortlich und führte es in die Weltspitze. Das innovative Konzept wurde seit 2006 mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a mit dem ›Zukunftsaward‹ für die ›beste soziale Innovation‹,  Sonderpreis des ›Deutschen Gründerpreises‹ , Sonderpreis „INVENTIO 2008“.

Jean-Claude Leclère ist Projektleiter für das „5-Sekunden-Modell“ der Bremer Kammerphilharmonie. Zusammen mit Prof. Dr. Christian Scholz (Universität Saarbrücken, Wirtschaftswissenschaften) wurde ein Führungsmodell auf der Basis musikalischer Prinzipien entwickelt, das es Wirtschaftsunternehmen ermöglicht, ihre eigene Leistungsfähigkeit zu optimieren.

Birgit Luxenburger


Abstract und Vita

Birgit Luxenburger:

“Der künstlerische Prozess”

Malerin, Grafik-Designerin,

Fotografin aus Mainz

Eckard Foltin


Eckard Foltin
Abstract und Vita

Eckard Foltin

“Zukunftsforschung”

 

Der international agierende Innovationsmanager Eckard Foltin gewährt Einsichten in die umfangreiche Zukunftsforschung, wie wir 2030 leben und worauf wir uns einstellen müssen.

 

Eckard Foltin ist als Innovationsmanager Leiter des Creative Centers innerhalb des Bereiches New Business bei der Bayer MaterialScience AG. Das interdisziplinäre Team des Creative Centers entwirft mit den Mitteln der Zukunftsforschung u.a. Szenarien für den Alltag der Zukunft und entwickelt daraus Visionen und Anwendungsideen für das Leben von morgen.

Prof. Ursula Bertram
Abstract und Vita

Prof. Ursula Bertram

“Künstlerisches Denken in außerkünstlerischen Feldern”

 

Abstract:

Die Künstlerin, Leiterin der IDfactory und Initiatorin des Symposiums Prof. Ursula Bertram verrät, warum künstlerische Prozesse in außerkünstlerischen Feldern von eminenter Bedeutung für die Zukunft sind.

 

Vita:

Die Künstlerin entwirft Installationen in Kirchen, Plätze in Strafanstalten und Staatstheatern, Tanztheater, Konversionskonzepte im Militärgelände, internationale Symposien, sowie Modelle des Diskurses. Ihr Fokus ist der Mensch und die konfektionsfreie künstlerische Forschung als Blaupause für Innovationsfähigkeit. 2007 Gründung des Zentrums für Kunsttransfer, IDfactory. Preise und Förderungen der Länder, des Bundes und der europäischen Gemeinschaft. Professuren in Deutschland (FH Mainz, TU Dortmund), Gastprofessuren in Venezuela und USA, Vorträge und Ausstellungen u.a. in Finnland, China, Frankreich, Russland, Brasilien, USA (NY), Deutschland, Österreich, Dänemark. Leitung des Instituts. Senatsmitglied der Technischen Universität Dortmund. Wichtigste Publikation: Kunsttransfer- Effizienz durch unangepasstes Denken. Transcript.

Workshops und mehr
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In der aktiven Phase des Symposiums laden wir Sie ein zu praktischen Übungen, einem szenografierten Austellungserlebnis, Expertengesprächen und Diskursen zur Resolution:

 

RESOLUTION

21. & 22.11., ganztägig

OPEN SPACE – HOT SPOTS

Montag 14.00 Uhr -14.45 Uhr

FÜHRUNG DURCH DIE DASA – ARBEITSWELT AUSTELLUNG

Montag 16.15 Uhr – 17.00 Uhr

 

WORKSHOPS ZUM NON-LINEAREN DENKEN

Montag 16.15 Uhr – 17.00 Uhr

 

Workshop 1:

Maren Handwerk, Bremen

Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat mit dem  „5-Sekunden-Modell“ ein innovatives Konzept für Managementtraining entwickelt, das bereits seit 2003 umgesetzt und mittlerweile von führenden Unternehmen der verschiedensten Branchen gebucht wird.

 

Workshop 2:

Alischa Diana Leutner, Dortmund

[ID]factory

Alischa Diana Leutner ist Künstlerin mit den Schwerpunkten Interdisziplinäres Arbeiten, Plastik und Grafik, sie war 2009 Stipendiatin im Künstlerdorf Schöppingen. Als Tutorin in der [ID]factory leitet sie Seminare und Workshops. 

 

Workshop 3:

Birgit Götz, Dortmund

liquid move – spartenübergreifender Tanz für Bühne und Raum

 

Birgit Götz arbeitet als Choreographin und Tänzerin für Bühne und Raum. Der spartenübergreifende

Tanz, die Verbindung von Tanz und anderen Kunstformen, ist der Schwerpunkt ihres künstlerischen

Wirkens. Sie arbeitet mit professionellen Künstlern und Tänzern, leitet die Tanzwerkstatt am Theater im Depot in Dortmund und hat Engagements als Choreographin, Tänzerin und Projektleiterin für Tanzprojekte, Tanzfestivals und Tanztage über die Stadtgrenzen hinaus.

Birgit Götz ist bundesweit als Choreographin für verschiedene Wirtschaftsunternehmen im Rahmen von Ausbildungen und Studiengängen tätig und hat Lehraufträge an der TU Dortmund für interdisziplinäre Kunst. Bei dem NRW- Landesprogramm Kultur und Schule ist sie seit mehreren Jahren als Künstlerin vertreten.

 

Performance "Zeitarbeit"
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Ausstellungsperformance „Zeitarbeit“
im Rahmen des Symposiums „Kunst fördert Wirtschaft“ in der DASA Dortmund
Künstlerin: Ursula Bertram

 

Ursula Bertram stellt die Frage der Arbeit in den Mittelpunkt und extrahiert Wirtschaftsprozesse in eine künstlerische Parallelwelt. Kooperation, Arbeitsprozess, Engagement, Fähigkeit und Zeitablauf entblößen sich visuell in der wolligen Farbmixtur von Strickschläuchen.
In der Ausstellungsperformance wird der Betrachter Zeuge eines Produktionsprozesses, dessen Endprodukt bunte Wollwürste sein werden. Während des zweitägigen Symposiums produzieren „Schwarzstrickerinnen“ auf weißen Stühlen sitzend mit gleichen Stricklieseln unaufhörlich Strickschläuche in schwarzer Wolle. Jeder Außenstehende kann die Strickliesel für eine selbst bestimmte Zeit lang übernehmen und sich in die Produktion mit farbiger Wolle einstricken. Danach wird der Faden durchschnitten und die Fremdarbeit auf Zeit mit 5 Euro pro Stunde entlohnt.
Mit „Zeitarbeit“ wird der Ausstellungsraum zum Aktionsraum eines performativen Ereignisses inszeniert, das dem Publikum nicht nur Einblicke in den Prozess einer Werkentstehung – einer Rauminstallation – gewährt, sondern zudem die Möglichkeit bietet, strukturelle Bedingungen und Prozessabläufe von Arbeit allgemein zu reflektieren.
Der Besucher wird Zeuge der Arbeit als entfremdetes Ausführen repetitiver Bewegungen, deren Monotonie desto fragwürdiger erscheint, als die Strickerin auf ihre Umgebung nicht reagiert. Sie schaut nicht auf, antwortet auf keine Fragen und reduziert ihr menschliches Sein auf die Arbeit im 60 Minuten-Takt einer Zeituhr, die unaufhörlich tickt.
Die „Zeitarbeit“ wurde bereits 2002 in der Universität Venezuela und 2004 im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden sowie im Museum am Ostwall in Dortmund inszeniert und hat bisher eine ca. 680 Meter lange „Strickwurst“ produziert.

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